Sonntag, 30. Juni 2013

Und los geht’s!

Alles ist vorbereitet, alles ist gepackt (hoffentlich!!) - das Warten hat ein Ende, jetzt gibt's kein zurück mehr! In nicht einmal 18 Stunden sitze ich im Flugzeug Richtung Kenia! Nach über einem Jahr Planung werde ich endlich meine erste große Reise antreten. Ich möchte mich ganz, ganz herzlich bei allen bedanken, die mir bei den Vorbereitungen geholfen und mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.


Besonderen Dank muss ich an dieser Stelle aussprechen an...
  • das Team von mylabadi.de, die mich an das Projekt vermittelt und mir bei Fragen immer schnell weitergeholfen haben,
  • Maria und Lil, die mich mehr oder weniger auf diese Schnapsidee gebracht haben! ;-)
    Aber im Ernst: Danke für eure vielen Tipps und die Geschichten von euren Volos, die mich immer neugieriger gemacht haben und somit auch alle Zweifel verschwinden ließen!
  • meine Familie, die mich nicht zu Hause angekettet hat, um den Abflug zu verhindern und trotz der Androhung, mich zu enterben, bei allem unterstützt!
  • die „Pharmis“ und Freunde für die Unterstützung und die absolut geniale Abschiedsparty!





Auf die bis jetzt wohl spannendste Zeit meines Lebens! Wir seh'n uns in 12 Wochen!!
(Oder hier im Blog!)


Euer Berni 



Samstag, 29. Juni 2013

"Es ist doch noch ewig hin..."

Bis vor Kurzem hab ich mir genau DAS immer gedacht, wenn mich jemand auf meine geplante Afrika-Reise angesprochen hat. Doch es lässt sich langsam nicht mehr leugnen: der Tag der Abreise rückt mit riesigen Schritten näher!

Die letzten Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen, die unzähligen Impfungen hab ich ja schon vor 2 Monaten hinter mich gebracht, die Medikamente und Mückenspray für die Malaria-Prophylaxe sind besorgt, ich habe beinahe täglich Kontakt zum Projekt (Jaque), Klemens von mylabadi.de oder zu den Volos vor Ort, ein Swahili-Lehrbuch ist besorgt (allerdings hätte ich vielleicht ein bisschen öfters reingucken sollen...) und den Blog habe ich auch endlich angefangen. Eigentlich kann's jetzt losgehen, aber so recht glauben tu ich's noch immer nicht. Der Prüfungsstress auf der Uni in den letzten Tagen hat mich das Ganze zwangsmäßig wohl ein bisschen verdrängen lassen. 


Woran man aber trotzdem merkt, dass es langsam aber sicher ernst wird:

  • wenn dich alle Leute, die du triffst, ständig fragen, ob man schon nervös ist.
  • wenn man beginnt, im Internet Kundenrezensionen zu versch. Insektensprays zu lesen
  • wenn die Mutter einem immer mehr Aufmerksamkeit schenkt. ;-)
  • wenn Freunde beginnen, sich zu verabschieden, als ob man sich nie wieder sehen würde.
  • wenn die ersten Spenden am Konto erscheinen. (Ihr seid sooo genial!!)
  • wenn man immer und immer wieder die selben Checklisten durchgeht und
  • wenn man langsam beginnt, seinen Rucksack zu packen.


Und trotzdem hab ich's noch immer nicht ganz realisiert, dass es jetzt endlich WIRKLICH losgeht. 
Die Vorfreunde ist gigantisch!



Aber die Panikattacke wird schon noch kommen, spätestens im Flieger! ;-)




 

Mittwoch, 26. Juni 2013

I can't do it alone

Hallo ihr Lieben!

Heute hab ich wiedermal gute 2 Stunden mit Jaque auf Facebook gechattet.

Wer ist Jaque? Sie ist Sozialarbeiterin in Mombasa bzw. Mtwana und bei ihr und zwei anderen Volontären, Larissa und Gitta aus Deutschland, werde ich im Sommer wohnen. Sie ist es auch, die die für Klemens die Projekte vor Ort vermittelt, betreut bzw. selbst leitet. Jaque ist eine ziemlich lustige, offenherzige junge Frau, jeder ehemalige Volontär, mit denen ich im Kontakt bin, erzählt mir eigentlich nur Gutes über sie. Anfang Mai hat sie sich einen langjährigen Traum erfüllt und ihr eigenes Waisenhaus eröffnet, das IVYKENYA ENJOY. Zurzeit leben ca. 7 Kinder im Haus. 




Kinderheime in Kenia finanzieren sich eigentlich nur durch Spenden, 4 mal im Jahr gibts Essenssäcke vom Government, aber die Miete fürs Haus und der ganze Rest kommt zusammen durch Spenden. Jaque hat ja immer Voluntäre (wie mich im Sommer da) und kann ihr Kinderheim dadurch halbwegs finanzieren, sie braucht aber definitiv Starthilfe. Grundlegende Dinge, wie Matratzen, Mosquitonetze, die Kaution für das Haus und die ersten paar Monatsmieten sind bereits finanziert worden, und meine Vorgänger-Volos haben Kinderklamotten, einige Spiele und Schuhe mitgebracht.
Vor ein paar Tagen hat Jaque auf Facebook folgende Statusmeldung gepostet:

Hey i havent posted for wa while but i hope you have seen some recent pictures on the main page. the children are doing great and now i would like to share with you what we need now and if any one of us can help it will be great>>>.............

we need that is important and urgent is:
uniforms to get the children into school @ 1200 per (uniform and PE kit per child) each child needs at least 2 to start with. for 5 children.
we also need school shoes @ 500 per pair. for 5 children
500 per child for registration at the school for 5 children
we need 6 double decker beds about of 3x6 measurement

anyone who can help we will appreciate.
thanks in advacne



Jaque spricht hier nicht von Euros sondern von Kenia-Schillingen, der Wechselkurs beträgt dabei ca. 1:115!! Eine Schuluniform kostet also umgerechnet 10€, ein paar Schuhe 4€. Die Stockbetten sind dabei wesentlich teuerer, ich habe heute nachgefragt und Jaque rechnet mit rund 100€ pro Bett.



Seit mehreren Wochen versuche ich neben dem ganzen Uni-Stress auch Spendengelder für das Waisenhaus zu organisieren, und das nicht nur, weil ich im Juli ziemlich wahrscheinlich genau in diesem Waisenhaus arbeiten und mein Bestes geben werde, um den Alltag dieser Kinder ein bisschen aufzupeppen, sondern auch, weil ich es nicht wahrhaben will, dass möglicherweise ein Kind nicht zur Schule gehen kann, weil lächerliche 20€ fehlen. Leider war ich bei meiner Spendensuche nicht erfolgreich, was auch kein Wunder ist, wenn man an das schlimme Hochwasser der letzten Wochen denkt.



Deshalb wende ich mich jetzt auch an euch! Ich habe dieses Beispiel hier gewählt, um euch vor Augen zu halten, dass bereits sehr kleine Beiträge von wenigen Euros wirklich viel bewegen können im Waisenhaus. Es können Spiele besorgt werden, Schuhe, Kleidung, Ausflüge organisiert werden, es werden noch weitere Betten benötigt (nur aufgrund der geringen Bettenanzahl, müssen noch weitere 10 Kinder auf einen Platz im Haus warten, deshalb die Stockbetten!), und die nächsten Monatsmieten müssen bezahlt werden. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten alles selbst bezahlen, aber ich schaff das natürlich nicht allein.



Leider gibt es noch kein offizielles Spendenkonto, aber falls mich, oder viel mehr, falls jemand die Kinder vom Waisenhaus unterstützen möchte, kann man die Spende an mein privates Konto überweisen (wenn ihr meine Kontodaten braucht oder Fragen habt, dann schreibt mir eine E-Mail an bernhard.kobler(ät)gmx.at, ich versuche den Umständen entsprechend schnell zu antworten!). Ich garantiere euch, dass das Geld zu 100% dort ankommt, wo es ankommen soll und werde auch selbst großen Einfluss darauf nehmen, wie es sinnvoll investiert wird, also macht euch keine Sorgen! Und wie schon das kleine Beispiel weiter oben zeigt: wir freuen uns über jeden noch so kleinen Beitrag.



Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie sich das neu-gegründete Waisenhaus entwickelt und versuchen, hier auch viele aktuelle News und Fotos online zu stellen. Und wenn ihr das Projekt gut findet, so würde ich mich freuen, wenn ihr vielleicht auch euren Lieben davon berichtet. Ich sag schon mal im Voraus: VIELEN, VIELEN DANK!



Zum Schluss hab hier noch ein paar Fotos vom Haus, der Inneneinrichtung und den Kindern.


Das Haus von der Vorderseite.

Einer der beiden Schlafzimmer.

Die Duschen.







Mittwoch, 19. Juni 2013

mylabadi

Wenn man eine Reise nach Afrika plant, dann macht man das meistens nicht alleine. Entweder man geht ins Reisebüro, oder man recherchiert im Internet und googlet mal ganz naiv nach "Afrika Reise Volontariat Freiwilligenarbeit". Richtig, ich wollte von Anfang an keine reine Touristenreise machen, wenn man schon nach Afrika fliegt, dann richtig. Und wie lernt man eine völlig neue Umgebung und Kultur am besten kennen? Indem man dort mit den Menschen wohnt, ihren Alltag erlebt und evt. auch mit ihnen arbeitet, also kam für mich eine sterile Hotelanlage mit Safaritour nicht in Frage!

Ich bin auch ganz schnell fündig geworden bei meiner Internetrecherche, es gibt nämlich doch überraschend viele Anbieter von Reisen mit Freiwilligenarbeit, also konnte ich mir ziemlich schnell einen guten Überblick vom Angebot verschaffen, stellte dabei allerdings auch fest, dass man bei manchen Organisationen ziemlich tief in die Tasche greifen muss. Nicht selten werden da für 3 Monate Afrika-Aufenthalt (+ Verpflegung, Unterkunft und Versicherung, aber OHNE Visum, Ausflüge und Flug!) um die 3500€ verlangt. Da ich mir das als Student kaum leisten kann, hab ich also weitergesucht und bin auch eine kleine, aber feine Internetseite gestoßen namens:

www.mylabadi.de







Betreut wird die Plattform von Klemens und Hannah, zwei sehr sympatischen Menschen, die wohl viel Herzblut in ihre Tätigkeit stecken. Sie vermitteln (wohlgemerkt nicht hauptberuflich!) interessierte Leute wie mich zu Projekten in Afrika, besonders in Kenia, und das zu sehr studentenfreundlichen Preisen. Ich hab mich auf der Seite ein bisschen umgesehen und wurde nach einer Projekt-Anfrage meinerseits auch sehr schnell und freundschaftlich betreut.

Man kann zwischen  >50 Projekten, die Klemens selbst schon besucht hat oder die Leute dort kennt, je nach Verfügbarkeit wählen, ich habe mich nach langen hin und her für das Projekt Nummer 19 in Mtwapa/Mombasa entschieden, hauptsächlich aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Kinderheim, Ambulanz, Klinik, Behindertenschule, Grundschule (Klassen 1-8), Hospitieren bei Hebammen, usw.! Was ich genau machen werde, entscheide ich dann vor Ort.

Grundsätzlich waren Klemens und Hannah sehr geduldig mit mir, weil ich mich lange nicht für ein Projekt entscheiden konnte und es war auch lange nicht fix, ob ich allein oder zu zweit nach Afrika komme. Wir haben viel geskypet, E-mails ausgetauscht, ich fühle mich sehr gut betreut und beraten, alles ist sehr persönlich. Ich habe auch bald Kontakt zum Projekt selbst in Afrika aufgebaut, ich schreibe regelmäßig mit einer Sozialarbeiterin, bei der ich auch wohnen werde, und mit den derzeitigen Volontärinnen, meist via Facebook oder whatsapp.

Ich kann (bis jetzt :-P ) nur jedem, der vor hat, ein kurzes Volontariat zu machen, empfehlen, sich diese Internetseite genauer anzuschauen. Bei mir hat es sich auf jeden Fall gelohnt!