Nach dem Abenteuer Kilimanjaro und einer Nacht Pause im Hotel, welches uns Fredy wieder ohne Probleme organisiert hat, wurden wir von einem privaten Fahrer von Moshi Richtung Arusha zum Rande der Serengeti gefahren. Unsere Safari sollte nämlich schon am nächsten Tag beginnen. Das war zwar so nicht geplant, aber weil wir ja vorher schon einen Tag schneller waren, konnten wir uns einer Gruppe Holländer anschließen bei der Campingsafari. Der Plan war wie folgt: 2 Tage Serengeti, 1 Tag Ngorogoro Krater, 1 Tag Tarangire Nationalpark – und das alles natürlich mit Camping, JIPPIE!!
Unsere holländischen Begleiter waren
extrem cool, 2 Mädls in meinem Alter und ein etwas älterer Mann
namens Ralf. Er reiste allein und durchquerte Tansania mit dem
Fahrrad. Er ist generell schon extrem weit herumgekommen auf der
Welt, und zwar immer auf dem Rad. Ich hab mich ewig mit ihm
unterhalten und zugegeben extrem neidisch seinen Anekdoten gelauscht,
kurzum, der Kerl ist komplett verrückt aber unglaublich sympathisch
und hat extrem viel erlebt auf seinen Reisen. Die Mädls waren
Zahnärztinnen und hatten auch schon den Kili hinter sich und waren
dazwischen in Sansibar!
Für alle, die nicht wissen, wie eine
Safari abläuft, eine kurze Erklärung. Eine Safari ist eigentlich
ganz ähnlich wie ein Zoobesuch, nur sitzt man selbst im fahrbaren
Käfig (Safariwagen) und kurvt durch die afrikanische Pampa. Während
den Pischfahrten, darf man nicht aussteigen, weil es durchaus
gefährlich sein kann bei den wilden Tieren. Ein erfahrener Guide
lenkt den Wagen auf vorgefertigten Wegen (ähnlich wie Feldwege), und
sucht wilde Tiere, und findet sie auch ziemlich schnell. Wenn ein
Auto auf etwas außergewöhnliches stößt, gibt der Guide via Funk
den anderen Autos, die auch unterwegs sind, bescheid, damit auch jene
das Spektakel beobachten können. Damit man aber auch gut sieht bzw.
Fotos machen kann, ist das Dach des Safariautos verschiebbar, man
kann es also öffnen, so hat man immer eine gute Sicht. Leider sind
die Tiere durchaus an die Safariwagen gewöhnt. Löwen nutzen die
Autos teilweise als Versteck beim Jagen und sind relativ
unbeeindruckt von den Touristen. Solange man im Auto ist, kann eig.
Auch nix passieren, dennoch dürfte unser Guide doch Respekt vor
Büffeln und Elefanten haben, seltsam...
Wie geschrieben gings mit der
legendären Serengeti los, und uns wurde nicht zu viel versprochen!
Der erste Tag war einfach nur der Hammer! Wir haben auf anhieb 4 der
'Big Five' gesehen – Löwen, Leoparden, Elefanten und Büffel, nur
Rhinos fehlten. Außerdem konnten wir ganze Herden an Gazellen und
Antilopen beobachten, Giraffen + Jungtiere, eine Elefantenfamilie und
sogar Vogelstrauße und sonstige kleinere Tierchen, wie Affen, Pumbas
(Wildschweine, kein Witz!).
Beim Leoparden hatten wir wirklich
ungeheures Glück! Unser Guide ist einfach aus heiterem Himmel stehen
geblieben und hat in die Ferne gestarrt mit den Worten "Da
drüber könnte eine Katze sein!" Und er hatte recht. Wir
warteten ca. 10 Minuten, also der Leopard immer näher kam, um ca. 3
Meter vor unseren Wagen die Straße zu überqueren und völlig
unbeeindruckt wieder zu verschwinden.
Am zweiten Tag in der Serengeti fanden
wir auch Hippos in einem kleinen Fluss und Krokodile und Geparden!
Unser Guide und die Holländer sind komplett ausgeflippt, während
Meli und ich gerätselt haben, was denn Githar heißen soll! Gleich
2 Geparden bei der Jagd zu beobachten ist ausgesprochenes Glück, da
waren locker 10 Autos mit dabei (Funk sei Dank).
Abends fuhren wir zum Rand des
Ngorogoro-Kraters (2000M), den größten Krater der Erde, der nicht
mit Wasser angefüllt ist und so nebenbei die höchste Tierdichte
aufweist. Im Simba-Camp, wo wir die Nacht verbrachten, grasten einige
Zebras, das Essen war mindestens, wenn nicht noch besser, als am
Kilimanjaro! Nur die Duschen und WCs waren dann doch typisch
afrikanisch, aber ganz ehrlich, nachn Kili war mir alles wurscht!
Der 3. Tag im Ngorogoro-Krater war
meiner Meinung nach der Schwächere. Wir sahen zwar viele Zebraherden
und Gnus, und Unmengen an Flamingos, und sogar Löwensex (live), aber
es mag wirklich am übertrieben guten Start in der Serengeti gelegen
sein, wir waren schon etwas verwöhnt. Während man anfangs noch bei
jedem Löwen total ausflippt und gefühlte 100 Fotos macht, ist am 3.
Tag schon ein bisschen die Luft draußen, trotzdem wars ein cooler
Tag.
Und am 4. Tag kam ich als Elefanten-Fan
sowieso nochmal richtig auf meine Kosten: Das Land rund um den
Tarangire-River ist bekannt für die hohe Elefantendichte und die
unzähligen Affenbrotbäume. Ihr könnt euch also vorstellen, dass
ich dezent ausgeflippt bin, als wir von ca. 30 Metern Entfernung
ungelogen über 40 Elefanten am Fluss sahen (auch ganz viele Babies
und Jungtiere). Ich hätte denen stundenlang beim Trinken, kämpfen
und herumstampfen zuschaun können, aber auch der Tag ging viel zu
schnell vorbei, und da war sie auch schon wieder aus, die Safari. Es
war echt beeindruckend, die Tiere ohne Gitter so nahe zu sehen, auch
wenn's manchmal ein bisschen komisch war, wenn 10 Autos einen Löwen
verfolgen, so ganz stressfrei kann das für die Tiere auch nicht
sein.
Wir wurden wieder in Moshi im Hotel abgesetzt, dort verbrachten wir dann einen ganzen Tag, einfach mal zum erholen, was auch dringend nötig war. Wir gingen durch die heimischen Märkte, feilschten um Schuhe, Süßigkeiten und Früchte, gingen afrikanisch und indisch essen und suchten uns einen Bookshop und ein Internetcafe, um mal ein kleines Lebenszeichen nach Hause zu schicken! Tagsdarauf brachte uns Fredy persönlich zum International Kilimanjaro Airport, denn es ging jetzt via Flug weiter nach Sansibar!
Nach ca. Einer Stunde Flugzeit mit der
kleinen Propellermaschine kamen wir an – im Regen?! Was war denn
jetzt los? Ich hab in Mtwapa noch ein Hostel in Stonetown, welches
mir Gitta und Larissa empfohlen haben, gebucht, deshalb wurden wir
auch abgeholt und dorthin gebracht. Es war mitten in der anfangs
etwas verwirrenden Altstadt, aber nach 1-2x herumlaufen, kennt man
sich halbwegs aus, denn soviel sei gesagt: Stonetown (Altstadt von
Zanzibar Town) ist ein Nest, welches von der arabischen und indischen
Kultur geprägt ist. Die vielen Paläste und Burgen erinnern noch an
die Kolonialzeit bzw. An die Sultans. Uns wurde eine kleine Stadttour
angedreht, die sich aber wirklich ausgezahlt hat: So kamen wir am
Geburtshaus von FREDDIE MERCURY (!!!!) vorbei und am gigantischen
Markt, wo wir die nächsten Tage unsere Fertigkeiten im Feilschen
austesten konnten. Vom Hotel aus konnten wir auch eine Spice-Tour
buchen, also eine geführte Tour durch eine Gewürzplantage, die ich
mir zwar spektakulärer vergestellt hatte, aber doch ganz nett und
interessant war. Abends ließen wir es uns dann im House of Spices,
dem angeblich besten Restaurant in Sansibar, gut gehen – tja, der
Wechselkurs machts möglich, ehe wir dann am nächsten Morgen in den
traumhaften Norden der Insel fuhren, nach Kendwa. Ich habe noch nie
so ein schönes, klares, türkisfarbenes Meer gesehen, wie hier am
Kendwa-Beach. Die nächsten 3 Tage hieß es dann nur noch Sonne,
Strand, Cocktails, Schnocheln, Baden, gutes Essen, Chillen!
Freddie Mercury Geburtshaus - jetzt (leider) ein Hotel. |
Spice-Tour-King |
Kendwa-Beach-Panorama |
Bandas, unser Hotel! |
Genau so sollen diese 3 wundervollen
Monate in Afrika für mich Enden, ein perfekter erholsamer Abschluss
einer aufregenden und auch extrem lehrreichen Zeit. Mit dem Flieger
ging's dann via Mombasa und Istanbul wieder in die Heimat nach Wien,
wenngleich die Heimreise von der furchtbaren Geiselnahme durch
Al-Shabaab-Milizen im Nakumatt von Nairobi überschatten wurde.
Offensichtlich doch ein guter Zeitpunkt, um wieder nach Hause zu
kommen.
Ein ausführliches Fazit über 3 Monate
Afrika gibt es beim nächsten und endgültig letzen Blogeintrag von
mir! Wie immer, bedanke ich mich für's Lesen und für die Geduld!
Euer Berni
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