Dienstag, 2. Juli 2013

K(l)eine Panik am Flughafen

Also wenn man es jetzt mal ausser Acht laesst, dass ich meine Abflugzeiten von Wien und Istanbul verwechselt hab und dadurch unnoetiger Stress entstanden ist, verlief die Anreise ziemlich nach Plan, zumindest bis zu meiner Ankunft am Airport in Istanbul, wo ich umsteigen musste in einen Flieger Richtung Mombasa. Denn da wurde das Boarding kurzfristig um 2 Stunden nach hinten verschoben. Naja, es haette schlimmer kommen koennen, also wartet man eben noch ein bisschen bis man nach einiger Zeit feststellt: Der Flug wurde um weiter 2 Stunden nach hinten verschoben, und somit auch die Ankunftszeit in Mombasa.
Alles kein Problem, wenn sich das Handy nicht konsequent geweigert haette, einen Anruf zuzulassen, auch SMS schicken war unmoeglich.


Da steht man also am Flughafen einer fremden Stadt am fremden Kontinent, waehrend die meisten anderen Touristen den Airport bereits per Abholdienst Richtung Hotel verlassen haben, steht man also um halb 6 in der Frueh im Dunkeln ohne funktionierendem Handy? Auf jeden Fall zieht man die unbegrenzte Aufmerksamkeit der buhlenden Taxidrivers auf sich. "Jambo rafiki! Brauchst du ein Taxi?" "Deutscher? Wohin musst du?" "Wer holt dich ab? Hast du schon angerufen?" Gutes Stichwort, ich brauchte sowieso Hilfe, also nahm ich das Angebot gerne an, als mir einer dieser sher aufdringlichen, aber wirklich hoeflichen Taxifahrern sein Handy zum Telefonieren anbot, natuerlich gegen Trinkgeld. Dieser junge Herr hat mir aber wirklich den Ar*** gerettet. Ich hab Jaque erreicht und nac einer halben Stunde, in der mich der Taxifahrer ueber Kenianische Frauen aufgeklaert hat ("Alles treulose, geldgierige, aids-kranke..."), kam Jaque schon auf mich zu, es ist mittlerweile hell geworden, und entschuldigte sich eindringlich, weil sie "verschlafen" haette. Alles egal, in solchen Momenten ist man echt nur froh, v.a. wenn man schon bald 26h unterwegs war.


Nach einer kurzen schuechternen bzw. mueden Phase, haben wir uns gleich gut verstanden, wir stiegen ins Auto, welches von einem guten Freund von Jaque gefahren wurde...UND WIE! In Kenia zaehlt nicht die Fuehrerschein, sondern die Erfahrung, dazu kommt der Linksverkehr und ich war einfach nur beeindruckt, wie man ohne Bremse, dafuer mit Hupe so unglaublich genial um die Schlagloecher kurvt. Aber schon nach ein paar Minuten hielten wir kurz nach einem mit Gewehr bewaffneten Polizisten ud der Fahrer stieg aus. Jaque erzaehlte mir, ihm wurde bei der Hinfahrt der Fuehrerschein genommen und er kauft ihn sich jetzt zurueck, das ging auch ohne Probleme. Das ist der Polizeialltag in Mombasa, mit Geld geht angeblich alles.


Wir fuhren weiter und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, unglaublich viele Menschen waren auf den kaputten Strassen, Marktkarren, Matatus, alles war bunt, riesige Maerkte, bei denen alles verkauft wird, wie z.B. kaputte Klobrillen! Jeder spricht einen freundlich an, natuerlich auch mit Erwartungen, und auch die Polizistin, die uns nur wenige Minuten spaeter wieder aufhielt, ein offensichtlich bedeutendes Pickerl auf der Windschutzscheibe abloeste und mit unserem Fahrer schrie (warum auch immer!?), wurde ruhiger, als ich als Weisser auf der Rueckbank "praesentiert" wurde und sie uns weiterfahren liess, aber ohne dem besagten Pickerl. Und dann bogen wir von der zumindest asphaltierten Hauptstrasse in eine sandige Seitengasse ab. Passanten wurden weggehupt und keine 2 Minuten spaeter stand ich vor meinem neuen Zuhause:



Der Innenhof


Und mit diesem Ausblick verabschiede ich mich fuer heute, weiteres zu den ersten Tagen in Kenia gibts beim naechsten Mal! (Nur soviel, es wird eine geniale Zeit!)


Liebe Gruesse in die Heimat,

Euer Berni

1 Kommentar:

  1. Seeehr seeh geil geschrieben! =)
    werde wohl öfters vorbeischauen müssen.
    Viel Erfolg!!

    Lg Daniel

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