Ich haette ja wirklich nicht gedacht, dass ich das hier in Afrika noch erleben werde, aber wir haben ein neues Haus fuer's Kinderheim gefunden. Wie kam es dazu:
Am Montag beginnt in Mtwapa wieder die Schule, die (kurzen) Ferien vor dem 3. Trimester sind vorueber und da unsere Kids jetzt auch endlich Schuluniformen haben, steht ihnen eig. nichts mehr im Weg, um auch in die Primary School zu gehen...richtig? Falsch! Es ist genau der Weg, der das Problem darstellt. Vom Heim bis zur Primary ist es unglaublich weit, ich wuerde locker 90 Minuten zu Fuss unterwegs sein. Fuer unsere Groesseren ist das schon sehr sehr viel und von der kleinen Meris oder von Delmas fang ich erst gar nicht an.
Was hat man also fuer Moeglichkeiten:
1.) Man bestellt regelmaessig 3 Bodas, die die Kinder in der Frueh zur Schule fahren, mittags wieder nach Hause zum Essen, dann wieder in die Schule und dann wieder heim. Wenn man da einen wirklich guten Preis verhandelt, kostet eine Strecke pro Boda 70 Schillinge, das macht 840 Schillinge pro Tag, also 16800 Schillinge pro Monat nur fuer den Transport! Dazu ist es auch nicht gerade ungefaehrlich fuer kleine Kinder, alleine mit dem Boda unterwegs zu sein.
2.) Man organisiert sich ein Matatu, welches die Kinder jeden Tag in die Schule bringt und abholt. Mittagessen wird mitgegeben, das ist dann allerdings kalt und man weiss auch nicht, wie fair das dann geteilt wird. Der Preis ist mit Sicherheit nicht sehr viel billiger, ausserdem fehlen uns da die vertraunswuerdigen Connections.
3.) Wir suchen uns ein neues Haus, in der Naehe der Primary School, damit die Kinder zu Fuss laufen koennen.
Jacque und ich sind schon ein paar mal einfach drauf los und haben in der Gegend nach passenden Haeusern gesucht, weil ein Markler nicht grade billig ist hier. Gefunden haben wir nur ruinenartige Bruchbuden oder viel zu kleine Haeuser - bis jetzt! Jacque hat mehr oder weniger das perfekte Haus gefunden! Es ist ganz neu, im Swahili-Stil (also aus Stein!), zwar noch nicht ganz fertig, aber so gut wie. Es ist riesig, wir haben 7 Zimmer fuer uns, dazu einen Innenhof, 2 WCs und eine Dusche! 3 Zimmer sind schon einzugsfertig, also packen wir heute wirklich unsere Sachen zusammen und ziehen um. Das ist verdammt schnell gegangen in den letzten Tagen. Die Lage ist perfekt, rundherum ist keine frequentierte Strasse, viele Felder, also auch viel Platz zum Spielen und der Preis stimmt auch (meint Jacque!): ca. 15000 Schilling Miete pro Monat (man vergleiche nur mal die Fahrtkosten mit den Bodas, das alte Haus kostet 10000 Schilling Miete!), und weil Jacque in den naechsten Monaten auch noch mehr Kinder aufnehmen will, ist dafuer endlich auch genug Platz, denn in ein Zimmer passen mit Stockbetten (die erst besorgt werden muessen, das werde ich nicht mehr sehen) locker 6 Kinder, dann haetten wir 4 Schlafzimmer, ein Spielzimmer, eine Kueche, ein Schlafzimmer fuer die 'Aunties', den Innenhof zum Spielen und draussen auch jede Menge Platz. Und das alles ca. 5 Minuten zu Fuss von der Primary School entfernt.
...der neue Schulweg. |
Ich bin schon total gespannt, wie es den Kindern gefaellen wird! Wie gesagt, heute Nachmittag sind wir umgezogen, und zwar mit Bodas! Wir haben riesige Umzugskartons bis hin zu Matratzen hinten ans Motorrad gespannt. Einzig die Betten muessen mit einem Hiolzkarren, wie sie die Wasserverkaeufer auch haben, den weiten Weg zum neuen Zuhause geschleppt werden! Um ca. 17:00 Uhr waren wir fertig, wir beziehen die neuen Raeume, und den Kindern daugts! Sie sind total aufgeregt und flitzen durch alle Raeume, wenn sie alle durch haben, beginnen sie wieder beim Ersten und zeigen uns alles stolz!
Das neue Zuhause! |
Der Eingangsbereich. |
Innenhof und Zugang zu unseren 7 Zimmern |
Ein Zimmer. |
WC - WC - Dusche |
Kartons wie diese wurden mit dem Boda transportiert, kein Problem in Afrika! |
Boda-Fahrer Felix und ich warten auf neue Anweisungen! |
Die Kids fuehlen sich schon wie zu Hause! |
Recht wohnlich sieht das Ganze noch nicht wirklich aus, aber die Kinder sind von zuhause wohl Schlimmeres gewohnt. Faith meint, in ein paar Wochen wird hier ein tolles, grosses, neues Zuhause entstehen! Oder wie Jacque meint: "Ein Haus fuer die Zukunft!"
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